stud. chem. Helene Willfüer. Roman (1928/29)
Protagonistin des Romans ist die Chemiestudentin Helene Willfüer, die von ihrem Freund, dem Medizinstudenten Fritz Rainer ein Kind erwartet. Gemeinsam planen sie Suizid zu begehen, doch Helene entscheidet sich in letzter Sekunde für das Leben und nach mehreren missglückten Abtreibungsversuchen auch für das Kind. Als Alleinerzieherin gelingt es ihr Mutterschaft und berufliche Karriere zu verbinden: Sie schließt ihr Studium ab, schlägt sich mit verschiedenen Jobs durch und ist schließlich als Chemikerin maßgeblich an der Entwicklung eines Verjüngungsmittels beteiligt. Mit diesem kann sie den schon lange von ihr geliebten Mann, ihren ehemaligen Professor und Mentor Valentin Ambrosius, revitalisieren und an sich binden.
stud. chem. Helene Willfüer zählt zu den erfolgreichsten Romanen der Weimarer Republik über die Neue Frau, die eigenständig und selbstbestimmt auf beruflichem wie privatem Terrain reüssiert. Mit den Themen Abtreibung und Verjüngungsforschung greift Vicki Baum in diesem Roman weitere zentrale – bis heute nachwirkende – und brisante Diskurse der 1920er Jahre auf.
Veronika Hofeneder
